Bautzen

 

Die Kreisstadt im Landkreis Bautzen (Budysin) liegt an der Autobahn 4 und den Bundesstraßen 6, 96 und 152. Ende des 10. Jahrhunderts wurde Bautzen von den Deutschen erobert und 1002 erstmals urkundlich als „Civitas Budusin“ erwähnt. Von 1084 bis 1319 wechselte die Stadt mehrmals Herrschaft zwischen Böhmen, Meißen und Brandenburg. Ab 1319 gehörte es bis 1635 zu Böhmen. 1213 Verleihung des Stadtrechts durch den böhmischen König Ottokar I. 1346 erfolgte der Beitritt zum Sechsstädtebund mit Görlitz, Lauban, Löbau, Kamenz und Zittau. 1483 beginnt der Ausbau der Ortenburg durch den Ungarnkönig Matthias Corvinus. 1486 ließ der König, den im spätgotischen Stil gebauten, Mathiasturm errichten. Ein 9 mal 4 Meter großes Sandsteinrelief zeigt Mathias Corvinus. Es ist das Eingangstor zur Ortenburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Ortenburg 1621 und 1639 in Brand geschossen und schwer zerstört. 1635 begann man mit dem Wiederaufbau. Von 1469 bis 1490 gehörte Bautzen (Frieden von Ölmütz) zusammen mit anderen böhmischen Ländern zu Ungarn. Nach dem Tod vom König Matthias Corvinus kam die Lausitz wieder zum Königreich Böhmen. 1547 war Bautzen vom Oberlausitzer Pönfall betroffen. 1558 erfolgte der Bau der alten Wasserkunst (Wahrzeichen von Bautzen) und 1608 der Bau der Neuen Wasserkunst. Um 1240 wurde das Franziskaner Kloster mit Mönchskirche errichtet. 1598 brannten Kloster und Kirche völlig nieder und wurde nicht mehr aufgebaut. Im Westteil der Kirchenruine errichtete die Stadt 1877 einen Wasserturm. 1979 erfolgte die Stillegung der Wasseranlage. 1635 wird Budissin mit der Oberlausitz an das Kurfürstentum Sachsen übergeben. 1868 offizielle amtliche Umbenennung von Budissin in Bautzen. 1900 bis 1902 erfogte der Bau der beiden Strafanstalten. 1933 war die Jahrtausendfeier zur Aufnahme der Beziehungen der Oberlausitz zum Deutschen Reich. 1945 wird Bautzen zur Festung erklärt und dadurch stark zerstört. Nach 1990 begann man mit dem Wiederaufbau der Stadt und der Burganlage. Das ehemalige Salzhaus wird seit 1971 vom Sorbischen Museum genutzt. 2003 wurde das Burgtheater fertig gestellt. (Burgtheater des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters). Deutsche und sorbische Bürger haben Bautzen geprägt. Bautzen ist das kulturelle und politische Zentrum der Sorben in der Oberlausitz. Das 1000 jährige Bautzen ist mit seinen Türmen, Baudenkmalen, mittelalterlichen Gassen und urigen Kneipen eine viel besuchte Stadt in Sachsen. Die gut ausgebauten Radwanderwege bieten mit dem Oberlausitzer Bergland und dem Heide- und Teichland eine vielfältige Möglichkeit sich die Umgebung anzusehen. Ausflugsziele: Die Talsperre Bautzen mit seinem Stausee und Campingplatz, das Bautzner Brauhaus mit der Brauhausgaststätte, der Dom St. Petri (Simultankirche seit 1534 – römisch-katholisch und evangelisch-lutherisch) und das Museum Bautzen mit mehreren Sonderausstellungen ist das ganze Jahr geöffnet. Der Saurierpark in Kleinwelka ist täglich von April bis Oktober geöffnet. Zur Tradition in der Osterzeit gehört die Prozession der sorbischen Osterreiter. Im Mai beim jährlichen Kneipen- und Musikfestival “Bautzen live” erklinkt Live-Musik, in bis zu 20 Bautzner Kneipen, Bars und Restaurants, mit mittelalterlichen Spielmannsklängen, Folk, Blues, Jazz, Rock und Schlagern.
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