Oderwitz

 

Oderwitz liegt inmitten des schönen Oberlausitzer Berglandes. Sie ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Die Gemeinde entstand 1999 durch die Fusion der Orte Oberoderwitz und Niederoderwitz. Es ist die drittgrößte Gemeinde des Landkreises und wurde auch durch das Meteorlologiezentrum Wetterkabinet „Zittauer Gebirge“ bekannt. Der Ort entstand im Jahre 1200 als Waldhufendorf. Der 510 m hohe Spitzberg gilt als Wahrzeichen der Gemeinde. 1891 errichtete man auf dem Hochplateau des Spitzberges eine Bergbaude, die aber verfiel und nach dem Umbau 1964/65 dem Besucher wieder offensteht. Auf der höchsten Aussichtsplattform wurde 1864 eine Station mit dem Namen “Station Spitzberg der Kön.Sächs.Triangulierung 1864″ eingelassen. Für den Klettersport war der Gipfel interessant. 2001 begann man mit der Einrichtung eines Sportklettergebietes, welches am 25. Mai 2003 eröffnet wurde. Die Pflege des Spitzberges hat sich der 1861 gegründete Humboldverein und der 1882 ins Leben gerufene Gebirgsverein zum Ziel gesetzt. Ein weiteres Wahrzeichen der Gemeinde sind die drei guterhaltenen Bockwindmühlen. Besondere Verdienste für den Erhalt dieser Mühlen erwarb sich das 1987 gegründete Mühlenaktiv, welches sich ab 1992 als Förderkreis Oberlausitzer Bockwindmühlen e.V. für den Erhalt der Baudenkmäler einsetzt.

Die Neumann-Mühle wurde im Jahr 1867 im böhmischen Ullersdorf abgebaut, mit 18 Pferdefurhrwerken nach Oderwitz transportiert und am heutigen Standort wieder aufgebaut. Die Mühle erhielt 2010 neue Flügel und die Außenhaut wurde saniert. Besichtigung nach Absprache möglich. Die Birkmühle wurde um 1800 erbaut und 1817 auf den heutigen Standpunkt Birkmühlstraße umgesetzt. 1856 erhielt der damalige Mühlenbesitzer die Realkonzession zum vollständigen Gaststättenbetrieb. Die Birkmühle kann mit Führung besichtigt und auch als Hochzeitsmühle genutzt werden. Die Hauck-Mühle ehemals Berndt-Mühle wurde 1787 am heutigen Standort errichtet. Die Familie Berndt hat die Mühle über 3 Generationen besessen. 1947 kaufte die Familie Hauck die Mühle und stellte sie auf kombinierte Wind- und Elektroenergie um. Der letzte Sturm hat die Flügel entfernt. Besichtigung nach Absprache möglich.

Der Förderkreis der Oberlausitzer Bockwindmühlen e.V. wurde 1992 mit der Verdienstmedaille EUROPA-NOSTRA ausgezeichnet. Es gibt in Oderwitz noch zwei weitere Mühlen.    In der Berthold-Mühle wird noch einheimisches Getreide gemahlen. Sie ist seit 1769 durchgehend in Familienbesitz. Führungen in der Mühle sind möglich. Die Niedere Mühle wird mit dem Namen “Kleine Mühle” bereits 1770 in der Korschelt Chronik erwähnt. 1903 kaufte Heinrich Emil Neumann die Mühle und vererbte sie über 3 Generationen an den heutigen Eigentümer Jürgen Neumann. Die Mühle ist nicht mehr in Betrieb. Besichtigung nach Absprache möglich.

In der Gemeinde Oderwitz gibt es zwei Dorfkirchen der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde. Die Kirche in Oberoderwitz wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. Die alte Kirche wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert errichtet und 1817/19 abgebrochen und das Holz für den Neubau verwendet. Die Pläne für den Neubau lieferte der Zittauer Baudirektor Karl Christian Eschke. Es entstandt ein klassizistischer Saalbau. Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 07. November 1819. Die Erneuerung der Turmhaube erfolgte 1874. Das Dach der Kirche wurde 1993 erneuert. Eine Tafel an der Südmauer der Kirche erinnert an Dr. Jonathan Christoph Berthold, der als erster homöopatischer Arzt der Oberlausitz gilt. Die Kirche in Niederoderwitz wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Unter Bauaufsicht des Pfarrers Manitius errichtete Georg Förster aus Berggießhübel, nach dem Vorbild der Kirchen von Bertsdorf, Hainewalde und Spitzkunnersdorf, die Kirche. Die jetzige Orgel der Kirche stammt aus dem Jahr 1874 und wurde von der Firma des Hoforgelbaumeisters Karl Eduard Jehmlich aus Dresden errichtet. Auf dem Friedhof findet man viele barocke und klassizistische Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Am 12.06.2000 wurde durch Jörg Kachelmann in Oderwitz das Wetterstudio Ost-”Zittauer Gebirge” der Schweizer Firma METEOMEDIA eröffnet. Mit diesem Studio hat er die Oberlausitz auf alle Wetterkarten und in viele Fernsehkanäle gebracht. Das im Haus untergebrachte Wetterkabinett steht der Öffentlichkeit zur Verfügung.                       

Wanderlustige und Radssportbegeisterte können Oderwitz mit seinen schönen Umgebindehäusern über den Oberlausitzerradwanderweg entdecken. Die Sommerrodelbahn am Hang des Oderwitzer Spitzberges ist ebenfalls ein touristisches Ausflugsziel. Durch die Vielzahl der im Ort vorhandenen Gasstätten ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.

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