Ruppersdorf-Ninive

Ruppersdorf/OL ist ein Ortsteil der Stadt Herrnhut im Landkreis Görlitz. Kirchliche Quellen vermelden, dass es bereits zu Beginn des 12. Jahrhunders einen Siedlungsplatz mit dem Namen Ruppersdorf gegeben hat. Aus der “Regesta Bohemiae et Moraviae” erfahren wir ebenfalls, dass Ruppersdorf erstmals 1324 urkundlich erwähnt wird. Die Lehnsgrundstücke lagen seit dem 15. Jahrhundert in den Händen von adligen Grundherren. Die beiden Rittergüter Ober- und Niederruppersdorf waren von 1540 – 1830 im Besitz der Familie Nostitz. Im Jahre 1541 wurde durch den Kirchenpatron Dr. Ullrich von Nostitz mit der Berufung des ersten evangelischen Pfarres, Valentin Schiffner, die Einführung der Reformation vollzogen. Neben beeidruckenden Naturschönheiten und denkmalgeschützten Umgebindehäusern finden wir in Ruppersdorf Sehenswürdigkeiten wie die kleine Dorfkirche im romanischen Stil aus dem 14. Jahrhundert, das Niedere Schloss als ehemaliges Wasserschloss mit Teichanlage und das Obere Schloss. Beide Schlossanlagen sind im 15. Jahrhundert aus den Rittergütern hervorgegangen. Die evangelische Pfarrkirche, ehemalige Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert, bekam im 17. Jahrhundert eine umfassende Veränderung im Inneren. 1898 erfolgte eine grundlegende Restaurierung durch den Zittauer Architekten Carl August Schramm. Die 1674 errichtete Orgel bekam 1913 ein neues Orgelinstrument durch die Orgelbaufirma Andreas Schuster aus Zittau. Die Kirche besitzt ein Dreiergeläut aus Bronze mit dem Gussjahr 1500, der Glockengießer ist unbekannt. Auf dem Friedhof befindet sich ein neugotischer Gruftbau.


Die Landgemeinde Ruppersdorf wurde 1930 aus Ober- und Niederruppersdorf gegründet. 1930 erfolgte auch die Eingemeindung von Ninive nach Ruppersdorf. Das Gebiet wird hauptsächlich für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Die eigenständige Gemeinde Ruppersdorf mit den ehemaligen Ortsteilen Schwan und Ninive wurde 1994 ein Ortsteil von Herrnhut.

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