Schmölln-Putzkau

Schmölln-Putzkau ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Bautzen in der Oberlausitz, die am 1. März 1994 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Schmölln/OL, Putzkau und Tröbigau entstand. Das Gemeindegebiet wird von der Wesenitz durchflossen, die auf dem Valtenberg in Neukirch/Lausitz entspringt. 

Schmölln wurde im Jahre 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Die Besiedlung des Ortes durch die Slawen lässt sich anhand von Funden  bis in die Jahre 1200 – 1000 v. u. Z. nachweisen. Als Herrschaft über Schmölln wird bis 1658 das Adelsgeschlecht derer von Thümmel genannt. Das sich heute in einem bedenklichen Verfallsstadium befindliche Schloss ist ein goßer kompakter Bau aus dem Jahren 1748-50. Schmölln ist bis Mitte des 19. Jahrhunderts von der Landwirtschaft geprägt. Ab 1845, durch den Bau der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn zwischen Dresden und Breslau, erfolgte die Entwicklung des Handwerks und der Industrie. Hier spielte der im Klosterberggebiet vorgefundene Baustoff Granit eine hervorragende Rolle. 1892 nahm eine Glashütte den Betrieb mit bis zu 200 Beschäftigten auf. Neben der Landwirtschaft gibt es Heute viele kleinere Gewerbebetriebe in den Bereichen Handel, Handwerk und Dienstleistung. Das Heimatmuseum Schmölln zeigt ein Waffensammlung, wertvolle Bauernmöbel und Werkstücke der Granitindustrie. Bei bei der Erkundung der Umgebung gibt es 16 Informationstafeln, die mit Bild und Text Wissenswertes vermitteln. In der Walpurgisnacht ( 30.04.- 01.05.) lodern hier die Hexenfeuer. In der Vorbereitung wetteifern die Kinder um die Gestaltung der schönsten Hexe.

Putzkau wird urkundlich 1344 als Waldhufendorf erwähnt. Die Kirche erstmals 1386. 1701-1704 erfolgte der Anbau des Turmes mit barocker Haube. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1707. Das rechteckige Langhaus mit dem quadratischem Chor wurde 1891 durch den Pirnaer Architekten Theodor Quentin umgebaut. 1985 begannen umfangreiche Bauarbeiten, bei denen die Kirche eine neue Turmhaube, neuen Außenputz und eine der Orginalfassung ensprechende Innenbemalung bekam. In der Gruft befindet sich die letzte Ruhestätte des Grafen Jakob Heinrich von Flemming, ( geb. am 03.03.1667 und gestoben am 30.04.1728 in Wien ) der hier am 28.08.1728 beigesetzt wurde. Er war zur Zeit August des Starken kursächsischer Kabinettsminister und verhalf diesem durch Vermittlungen und Bestechung zur polnischen Königskrone. Als Wahrzeichen von Putzkau gilt der in nur zweijähriger Bauzeit 1878 fertiggestellte, 400 m lange, 18 m hohe und in einem Bogen gebaute Viadukt. Die letzte Sanierung fand 1991-1993 statt. Die neue Schule enstand nach den Plänen des Dresdner Architekten Bohling und wurde 1914 fertiggestellt. Seit 1992 ist sie Grundschule und erhielt im April 2001 den Namen ihres einstigen Schulleiters und international anerkannten Flechtenforschers Dr. Alwin Schade. (1881 in Putzkau geboren und hier 1976 verstorben)

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