Leutersdorf
Leutersdorf in der Oberlausitz auch Leckersdurf genannt, ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Urkundlich wurde Leutersdorf 1347 erstmals unter dem Namen Lutgensdorf erwähnt. Der Ort gehörte damals zur Herrschaft Rumburg Tollenstein. Spitzkunnersdorf wurde im gleichen Jahr als Kirchdorf Cunarsdorf und 1384 als Connersdorf genannt. Die Dörfer wurden im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach unter verschiedenen adligen Ortsherren aufgeteilt. 1784 wurde in Niederleutersdorf ein Dorfrichter berufen, womit der Ort eine eigenständige Gemeinde wurde. 1907 entstand durch den Zusammenschluss von Oberleutersdorf, Niederleutersdof und Josephsdorf die Gemeinde mit dem jetzigen Namen. Auf Grund der besonderen Geschichte des Dorfes bestehen im Ortsteil Leutersdorf zwei größere Kirchbauten. Die Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1862 nach Plänen des Zittauer Baumeisters Carl August Schramm, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels, errichtet. Eine Besonderheit des neogotischen Baus ist die landesweit einmalige Dacheindeckung mit farbigen Biberschwänzen. Die Evangelische Christuskirche ist eine Schwesterkirche der Kreuzkirche Seifhennersdorf. Sie wurde ebenfalls nach Plänen von Carl August Schramm erbaut und am 19. November 1865 geweiht. Sie ersetzte einen in der Nähe befindlichen Kirchbau von 1690. Nach einer umfangreichen Sanierung konnte die seit 2004 wegen Baufälligkeit gesperrte Kirche im Jahr 2006 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dank finanzieller Hilfen durch die Landeskirche, den Bund, der Gemeinde, Stiftungen, dem Freistaat und vieler Unternehmen und Privatpersonen gelingt es schrittweise die Nutzbarkeit und den optischen Eindruck wieder herzustellen. Der höchste Berg von Leutersdorf ist der Wacheberg 452 m. Hier wurde 1995 eine Windkraftanlage errichtet. Seit dem 1. Januar 1998 gehört auch Spitzkunnersdorf der Gemeinde Leutersdorf an. Leutersdorf wurde auch bekannt durch den Räuberhauptmann Johannes Karasek der mit seiner Räuberbande Ende des 18. Jahrhunderts in der näheren Umgebung sein Unwesen trieb und seinen Schlupfwinkel in der Enklave hatte. Der “Goethe-Kopf” (Großer Stein) im OT Spitzkunnersdorf ist ein sehenswertes Ausflugsziel. |
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